background

Basenpulver bei übersäuertem Magen?

Worauf ist bei Basenpulver zu achten?

Wer sich ständig müde und abgespannt fühlt, gereizt ist, regelmäßig Darmprobleme oder Kopfschmerzen hat, sollte sich fragen, was da nicht stimmt. Packt man gesundheitliche Schwächen naturheilkundlich am Schopf, landet man schnell bei der Frage nach der Übersäuerung, die als Ursache für viele Zivilisationserkrankungen verantwortlich gemacht wird. Die moderne Ernährungsform – zu fett, zu süß, zu eiweißlastig –, wenig Bewegung an der frischen Luft und zu viel Stress: Solche Faktoren führen dazu, dass der Körper zu viel Säure produziert, die er nicht mehr abbauen kann und notgedrungen im Körper deponiert.

Dagegen soll es ein einfaches Mittel geben: das Basenpulver. Nach dem Essen ein Löffel davon ins Glas und schon vergisst und vergibt der Körper kulinarische Sünden, glauben viele, und kaufen eifrig solche Produkte. Aber das Thema ist umstritten, und die Diskussion über den Sinn und Unsinn der Einnahme von Basen in Form von Pulver und Tabletten wird selbst unter Heilpraktikern kontrovers geführt.

Der Säure-Basen-Haushalt

Da die meisten Lebensfunktionen nur in einem ganz bestimmten Milieu ablaufen, muss der Körper bestrebt sein, dieses konstant aufrechtzuerhalten. Im Blut liegt dieser Wert optimal bei einem pH von 7,4. Durch die Nahrungsaufnahme kommt es je nach verzehrten Lebensmitteln zu geringen Schwankungen in diesem empfindlichen System.

Dem Organismus stehen diverse Regelmechanismen zur Verfügung, um das Gleichgewicht wieder herzustellen: einerseits das körpereigene Puffersystem, andererseits die Regulationsorgane Niere, Leber und Lunge. Andere Körpersysteme haben andere pH-Werte. Die Magensäure hat beispielsweise einen pH von 1 bis 1,5, ist also sehr sauer.

Zitrone ist nicht sauer

Welche Nahrungsmittel als sauer oder basisch eingeteilt werden, lässt sich allerdings nicht am Geschmack festmachen – Zitronen beispielsweise wirken im Körper basisch. Entscheidend ist also nicht die Wirkung auf den Gaumen, sondern die im Organismus. Zu den säurebildenden Lebensmitteln gehören z.B. Fleisch, Wurst, Fisch, Milchprodukte, Zucker, Alkohol und Kaffee. Basenbildner sind in erster Linie die meisten Obst- und Gemüsesorten, Salate, Sprossen und Kräuter. Ein Gipfeli zum Frühstück, über Mittag ein Schnitzel mit Pommes frites und am Abend Lasagne – da ist schnell ersichtlich: Einfache Kohlenhydrate, tierische Eiweiße und tierische Fette dominieren.

Schulmedizin versus Naturheilkunde

Nach Meinung der meisten Ärzte arbeiten die Puffersysteme und die am Säure-Basen-Haushalt beteiligten Organe effizient genug, um überschüssige Säure auszuscheiden.

Aus naturheilkundlicher Sicht aber nimmt die Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichts eine enorm wichtige Stellung ein. Das Übel liege in der heutigen Ernährung, die die Zellen überfordere, das Darmmilieu störe und die Leber belaste. In der Folge seien die Ausscheidungsorgane nicht mehr in der Lage, die durch den übermäßigen Konsum von Zucker und tierischen Eiweißen entstandene Säure abzubauen oder auszuscheiden. Dem Körper bleibe nichts anderes übrig, als sie in den Zwischenzellraum zu befördern; es würden Ablagerungen, so genannte «Schlacken», gebildet.

Als Folgen einer chronischen Übersäuerung werden eine Schwächung des Immunsystems, Herz-Kreislaufstörungen, Karies, Abbau der Muskulatur, Migräne, Allergien, Osteoporose, Magen-Darm-Schleimhauterkrankungen, Nerven-, Muskel- und Gelenkschmerzen angesehen. Die allgemeine Empfehlung der Naturheilkunde: Eine Umstellung der Ernährung auf basenbildende Kost mit hohem Anteil an Rohkost, Gemüse und Obst und wenig tierischen Eiweißen.

Basenpulver ist nicht gleich Basenpulver

Häufig raten Naturheilkundler zur gleichzeitigen Einnahme von Basenpulvern. Erstens ist es aber ein Trugschluss zu glauben, Ernährungssünden können dadurch ganz einfach und ohne Folgen ausgeglichen werden. Zweitens ist Basenpulver nicht gleich Basenpulver. Es lohnt sich und ist dringend zu empfehlen, vor dem Kauf den Beipackzettel genau zu studieren. «Einige Produkte schaden sogar mehr, als sie nutzen», warnt zum Beispiel Prof. Dr. Ingrid Gerhard. Die Frauenärztin mit dem Schwerpunkt Naturheilkunde gab den «Gesundheits-Nachrichten» im Interview Antwort auf wichtige Fragen.

Ihre Ernährung ist uns wichtig.

Unsere Ernährungsgrundsätze finden Sie hier.

A.Vogel: Frische Pflanzen...bessere Rezepte!