Nie begnügte sich Alfred Vogel mit Informationen aus zweiter Hand. Wenn er etwas wissen wollte, suchte er die passenden Auskünfte an der Quelle – egal, ob er eine Brotfabrik besuchte oder einen Arzneimittelhersteller (“um von Fachleuten gründliche Informationen zu erhalten”). Das war auch ein tiefer Beweggrund seiner Reisen zu den Naturvölkern. Die Pflanzenwelt fremder Kontinente, die Lebensweise und Heilmethoden der Naturvölker wollte er vor Ort kennen lernen.
Immer forschte er auch nach, ob diese einfach lebenden Menschen unter so genannten Zivilisationskrankheiten litten. Er sagte: “Ich wollte erfahren, wie sie sich gesundheitlich einstellten und behalfen, was sie assen, wie sie ihren Alltag verbrachten.”
1920, mit 18 Jahren, sass Alfred Vogel allein und ohne einen einzigen Rappen in einem billigen Hotel in Italien und konnte die Rückfahrt im Vierte-Klasse-Abteil der Bahn nicht bezahlen. Von seinen Freunden, die ihm Geld schuldeten, reagierte keiner. Daraufhin blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Eltern um einen Zustupf zu bitten. Von dieser Episode berichtete er: “Ich schrieb um Geld mit der Begründung, ich wolle etwas als Andenken kaufen, und statt Geld erhielt ich von meiner Schwester die Antwort, ich solle heimkommen, ohne Andenken zu kaufen.” Neugierde und Reiselust blieben. Immerhin reiste er später komfortabler: mit dem Schiff in die USA und nach Südafrika und per Flugzeug rund um den Globus.
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