Die Wasserlinse wurde schon im klassischen Altertum verwendet und von Dioskurides unter dem Namen «Tumpelphakos» zu Umschlägen bei Entzündungen und Gicht empfohlen. Auch den arabischen Ärzten des Mittelalters war die Pflanze wohl bekannt. Die europäischen Kräuterbuchautoren dieser Zeit nannten sie «Meerlinse». Lonicerus schrieb, dass die Meerlinsen «stopffen von Natur alle Fliisse des Blutes, so von Hitze kommen. Dienen wohl für Fisteln im Afftern, den Safft darein gelassen. Löschen das wilde Feuer, so sich am Menschen erhebt, gleich einem Pflaster daraufgelegt. Meerlinsen benehmen alle hitzige Geschwulsten, dieselbige mit dem Safft bestrichen.» Er empfahl sie auch bei Podagra. Der Name Lemna wird vermutlich vom griechischen limne, was «Sumpf» oder «Teich» bedeutet, abgeleitet. Das lateinische minor bedeutet «klein, gering». Im Lateinischen hiess die Pflanze Lens palustris oder Lens aquatica.
Das kleine, auf dem Wasser schwimmende Pflänzchen besteht aus einem runden bis ovalen, 3–5 mm grossen blattartigen Körper, von dem sich eine Wurzelfaser ins Wasser senkt. Die eingeschlechtlichen Blüten stehen zu dritt am Rande der Stiele. Sie sind weisslich, rundlich, etwas zusammengedruckt und sehr zart. Allerdings blüht die Pflanze sehr selten. Der Fruchtknoten bildet einen längsgerippten Samen aus. Die in den Lauborganen reichlich vorhandenen dolchartigen Raphiden (Kristallnadeln in Pflanzenzellen) schützen die Pflanze gut gegen Schneckenfrass. Enten und Gänsen sind sie jedoch ein beliebtes Futter. Die Wasserlinse vermehrt sich in Tümpeln und Teichen ungemein stark und bedeckt sie oft völlig. Dabei bewahrt sie das Wasser vor Fäulnis. Die Blütezeit ist von April–Mai.
Die Wasserlinse ist auf Süsswassertümpeln und -teichen weltweit, mit Ausnahme von Ostasien und Südamerika, in Gebieten mit kühlerem, ozeanischem Klima anzutreffen.
A.Vogel verwendet die gemäss aktuellem HAB hergestellte homöopathische Dilution. Verwendet wird die frische ganze Pflanze von Lemna minor L.