Bitterstoffe sorgen für eine schneller einsetzendes Verdauung. Ob Chicorée, Beifuß oder Wegwarte, hier finden Sie Pflanzen mit einem hohen Bitterstoffanteil.
Die über hüfthoch wachsende Pflanze enthält Bitterstoffe, die im Zusammenspiel mit den ebenfalls enthaltenen ätherischen Ölen auf die Gehirnzellen wirken und Streß, Nervosität und Angst abbauen. Baldrian beruhigt, aber macht nicht schläfrig, deshalb kann er auch beim Autofahren und vor Prüfungen eingenommen werden.
Bis 150 Zentimeter hohe, weitverbreitete Pflanze, an Wegrändern und Schutthalden zu finden. Bittergewürz zur Verbesserung der Bekömmlichkeit von fetten Speisen (Gänsebraten). Wirkt verdauungsfördernd, hilft auch gegen Mundgeruch, Durchfall, Hämorrhoiden, Nasen-, Gallen und Leberleiden. Wurzelsud ist gut gegen seelische Verstimmungen und Schlaflosigkeit. Zubereitung als Tee, Gewürz und Wurzelsud.
Schlinggewächs, das bis zu sechs Meter hoch klettert. Zu finden in lichten Auwäldern, an feuchten Gebüschen, Waldrändern und Hecken. Ist antibakteriell, beruhigend, schlaffördernd und hilft bei Blasen- und Nierenleiden. Zubereitung: Als Tee aufbrühen oder zwei bis drei Dolden in ein Glas Bier geben zur Geschmacksverstärkung und Beruhigung.
Wächst überall auf Wiesen und Feldern. Seine Bitterstoffe sind verdauungsfördernd, bindegewebsstärkend, harntreibend, entschlackend. Gut gegen Gicht und rheumatische Beschwerden. Kann die Neubildung von Gallensteinen verhindern. Zubereitung: Im Frühjahr und Sommer finden die jungen, nachwachsenden Blätter Verwendung als schmackhafter Salat. Gut geeignet für Frühjahrskuren. Löwenzahntee kann Magenbeschwerden lindern.
Ihre Wirkungen sind sehr vielfältig. Sie ist entzündungshemmend, keimtötend, galletreibend, krampflösend, schmerzstillend. Das Kraut findet vor allem als Pfefferminztee Verwendung und hilft bei Blähungen, Durchfall, Gallenbeschwerden, Magenschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, schmerzhafte Regel und Erkältungskrankheiten. Das beliebte Hausmittel enthält neben ätherischen Ölen, Gerbstoffen und Enzymen auch eine Reihe von Bitterstoffen.
Man findet sie an Ackerrändern, auf Wiesen und sonnigen Berghängen. Die Schafgarbe enthält Bitterstoffe, ätherische Öle, Flavonoide und das Mineral Kalium. Neben verdauungsfördernden Wirkungen kann sie auch mit belebenden, blutstillenden (mit Presssaft einreiben) und wundheilenden und entblähenden Eigenschaften aufwarten. Auch bei Blasen- und Nierenerkrankungen sowie beim prämenstruellen Syndrom ist sie sehr hilfreich. Für die Verdauung überbrüht man zwei Teelöffel Schafgarbenkraut und lässt es zehn Minuten ziehen. Schafgarbenextrakte gibt es auch als Fertigarznei und als Badezusatz.
Sie wächst vor allem an Wegrändern und Böschungen, wird bis zu 150 Zentimeter hoch und trägt von Juli bis Oktober hellblaue Blüten, die sich nur bei Sonnenschein einige Stunden öffnen. Die getrockneten und gerösteten Wurzeln können zermahlen als Kaffee-Ersatz verwendet werden (Blümchenkaffee). Tees aus dem Kraut der Wegwarte (ca. 15 Gramm pro Liter Wasser) helfen bei Nieren- und Gallenleiden, werden gegen Gelbsucht, Rotlauf und Fieber angewandt und haben eine abführende Wirkung. Im Mittelalter schätzte man besonders die anregende Wirkung von Wegwarte-Tees. Bis heute tränkt man damit auch Wickel und Kompressen gegen Hautunreinheiten.
Chicorée wird in zwei Etappen herangezogen. Zunächst wächst die Pflanze aus der Zichorienfamilie (zu der auch Wegwarte, Radiccio und Endivien gehören) als Rübe im Freiland, bis sich ausreichend Blatt- und Wurzelmasse gebildet hat. Ihre im Freien grünen Blätter werden im Herbst abgeschnitten und verfüttert. Die Wurzeln rodet man und verpflanzt sie in klimatisierte, vor Lichteinfall geschützte Treibräume. In der Dunkelheit treibt die Wurzel den bekannten, länglich-ovalen Spross ohne Blattgrün aus. Charakteristisch für den Chicorée ist sein herber Bittergeschmack. Er zählt zu den besonders wertvollen Gemüsearten. Chicorée ist arm an Kalorien, er enthält Mineralstoffe und Spurenelemente wie z. B. Kalium, Magnesium und Mangan und ist im Winter auch ein wichtiger Vitaminlieferant. Chicorée weist einen relativ hohen Gehalt an Betacarotin auf, das wegen seiner antioxidativen Wirkung den gefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugt und sogar vor Krebs schützen soll. Zubereiten lässt er sich als Gemüse und als Salat. Die Bitterstoffe des Chicorées unterstützen Leber und Galle, sorgen für gesunde Darmflora, stimulieren Magensäfte, aktivieren Milz und Bauchspeicheldrüse, senken Cholesterin und hohen Blutdruck. Die besten Bitterstoffe sitzen im Mittelkeil am Wurzelende. Sie sollte man also nicht wegschneiden.
Der Radicchio ist eine italienische Züchtung aus der Zichorienfamilie und eng mit dem Chicorée und dem Endiviensalat verwandt. Typisch sind seine dunkel- bis violettrote Farbe, die faustgroßen, lockeren Köpfe und der angenehme Bittergeschmack. Dieser sehr dekorative Salat eignet sich vor allem zum Mischen mit anderen Salaten und Gemüsen.
Rucola ist eine alte Kulturpflanze aus dem Mittelmeerraum. Schon die
Römer schätzten sie aufgrund ihres herben Geschmacks und des hohen
Ölgehaltes ihrer Samen. Heute wird dieser Salat weltweit angebaut. Er
zählt zu den teuren Salatsorten. Seine grünen Blätter sind gefiedert und
gezackt, ähnlich den Löwenzahnblättern. Der Rucola ist bekannt und
beliebt für seinen extravaganten scharf-pfeffrigen Geschmack. Dieser
Salat enthält wertvolle Mineralstoffe und ist besonders reich an Vitamin
C. Die Bitterstoffe und scharfen Senföle wirken bakterientötend und
stärken die Abwehrkräfte.
Bei der Endivie, einer Angehörigen der Zichorienfamilie, werden je nach der Blattform verschiedene Sorten unterschieden: Escariol oder glatte Endivien haben breite, nur leicht gekrauste Blätter. Frisée oder krauser Endivien hat gekräuselte, geschlitzte oder gefiederte Blätter. Die weit geöffneten Köpfe der Endivien changieren farblich von gelb über hell- und dunkelgrün bis rötlich und haben ein zartgelbes Herz. Endivien schmecken pikant und wegen des Inhaltsstoffes Intybin angenehm bitter herb. Dieser Bitterstoff macht den Salat besonders wertvoll. Er kann roh oder gedünstet gegessen werden. Ernährungsphysiologisch bedeutend ist der relativ hohen Gehalt an Flavonoiden in Endivien. Diese zählen zu den sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und haben eine antioxidative Wirkung, wodurch sie vor Krebserkrankungen und Herz-Kreislauferkrankungen schützen können. Außerdem wirken sie entzündungshemmend und stärken das körpereigene Immunsystem.
Seine Bitterstoffe haben eine ganz ähnliche Wirkung wie die des
Chicorée. Auch dem Rosenkohl werden krebshemmende Eigenschaften
bescheinigt. Verantwortlich dafür sind Abbauprodukte des Glucosinolats
Sinigrin. Es schmeckt äußerst bitter und wurde daher aus vielen
Rosenkohlsorten bereits herausgezüchtet. Rosenkohl enthält neben den
wertvollen Bitterstoffen außerdem viel Vitamin B und C, Kalium und eine
Menge Ballaststoffe. Spezielle Nährstoffkombinationen in den Blättchen
sollen die Konzentrationsfähigkeit 1fördern und die Nerven beruhigen.
Auch Brokkoli enthält den Bitterstoff Sinigrin, allerdings von Natur aus weniger als der Rosenkohl. Aber auch er gilt als ein vor Krebs schützendes Gemüse.
Die Artischocke ist ein Blütengemüse. Das Ursprungsland der Artischocke ist nicht genau bekannt. Doch schon 500 v. Christus galt sie bei den Ägyptern und Römern als teure Delikatesse Die mit der Distel verwandte Artischockenpflanze bildet bis zu zwei Meter hohe Stauden. Zum Verzehr eignen sich aber nur die Blütenknospen und ein kurzes Stück des Stiels. Die Blütenblätter bilden rundliche oder längliche Knospen, die an einen Pinienzapfen erinnern. Je nach Sorte können sie bis zu 500g wiegen. Die Blattfarbe variiert zwischen grün, violett und rotbraun. Ihren feinen Geschmack verdankt die Artischocke vor allem dem Inhaltsstoff Cynarin. Dieser Bitterstoff verleiht dem Gemüse seinen herben Geschmack. Er wirkt cholesterinsenkend, beugt Gallensteinen vor und regt den Gallenabfluß aus der Leber an. Die Artischocke ist außerdem reich an den Vitaminen C und B1, dem Provitamin A, sowie den Mineralien Eisen, Calcium und Magnesium. Außerdem enthält sie das Kohlenhydrat Inulin, einen löslichen Ballaststoff, der für die Darmgesundheit sehr wertvoll ist und ein angenehmes Sättigungsgefühl vermitteln kann.
Grapefruits, Zitronen und Orangen liefern viele Bitterstoffe. Getreide: Hirse und Amarant.
Kardamom, Ingwer, Pfeffer, Odermennig, Thymian.
Sauerampfer, Liebstöckel, Lorbeerblätter, Kerbel, Majoran, Rosmarin und Estragon.
Sie geben den Speisen eine ganz eigene herbe Note, so dass der Bitterstoff hier auch zum reizvollen Geschmacksstoff wird.