Lassen Sie ihn bei nächster Gelegenheit (und danach regelmäßig, mindestens einmal im Jahr) messen, beim Arzt oder in der Apotheke – auch wenn Sie noch keine 40 sind.
Damit das Blut alle Organe und auch die kleinsten Kapillargefäße erreichen kann, muss es mit einem gewissen Druck aus dem Herzen gepumpt werden. Jedes Mal wenn sich das Herz zusammenzieht, drückt es Blut in die Arterien und der Blutdruck steigt. Wenn sich das Herz maximal zusammengezogen hat, ist der höchste Wert des Blutdrucks erreicht. Man nennt diesen (oberen) Wert den systolischen Blutdruck. Danach erschlafft das Herz, und es pumpt kein Blut mehr in die Arterien. Als Folge sinkt der Blutdruck wieder auf den niedrigsten Wert ab. Dieser (untere) Wert heißt diastolischer Blutdruck.
Damit wird deutlich, warum
bei der Blutdruckmessung immer zwei Werte angegeben werden (z.B. 120 zu
80). Die Einheit ist mmHg, gesprochen «Millimeter Quecksilbersäule».
120 | = systolischer Blutdruck | = oberer Wert |
80 | = diastolischer Blutdruck | = unterer Wert |
Blutdruckwerte unter 120 mmHg systolisch und 80 mmHg diastolisch bei einem Erwachsenen gelten als optimal. Von hohem
Blutdruck (Hypertonie) sprechen Mediziner erst, wenn der Blutdruck über
einen längeren Zeitraum Werte von 140 mmHg systolisch und 90 mmHg
diastolisch überschreitet. Eine Einteilung verschiedener Schweregrade
des Bluthochdrucks nach den Empfehlungen der Hochdruckliga und der
Weltgesundheits-Organisation können Sie der folgenden Tabelle entnehmen.
Der Blutdruck ist keine
stabile Größe, er schwankt je nach
Aktivität des Herz-Kreislauf-Systems. So ist er niedriger in
körperlicher und seelischer Ruhe und im Schlaf und steigt bei
Anstrengung, Stress und Aufregung sowie nach dem Essen.
Eine einmalige Messung ist nur eine Momentaufnahme.
Gemessen wird daher
mehrfach in Ruhe, möglichst zur gleichen Tageszeit. Erst wenn dann die
Werte wiederholt bei oder über 140/90 mmHg liegen, spricht man von
Hypertonie. Bei einer einmaligen Messung beim Arzt kann es vorkommen,
dass aufgrund der Aufregung des Patienten in der Praxissituation der
Blutdruck ansteigt. Das nennt man «Weisskittelhypertonie». Auch ist zu beachten, dass mit zunehmendem Alter die Blutdruckwerte ansteigen
können, ohne dass ein krankhafter Bluthochdruck vorliegen muss.
Klassifikation | Systolisch | Diastolisch |
(mmHg) | (mmHg) | |
Optimal | <120 | <80 |
Normal | <130 | <85 |
«noch normal» | 130-139 | 85-89 |
Milde Hypertonie (Schweregrad 1) | 140-159 | 90-99 |
Mittelschwere Hypertonie (Schweregrad 2) | 160-179 | 100-109 |
Schwere Hypertonie (Schweregrad 3) | >180 | >110 |
Die
Blutdruckmessung ist Grundlage für jede Blutdruckbehandlung. Ein
Blutdruckmessgerät besteht aus einer aufblasbaren Manschette und einem
Manometer, dem eigentlichen Druckmessgerät.
Die Manschette wird am
Oberarm angelegt. Wenn man Luft in sie pumpt, steigt der Druck in der
Manschette, sie dehnt sich aus und drückt immer stärker auf den
Oberarm, bis in der Armschlagader kein Blut mehr vom Oberarm in den
Unterarm fließt. Dann wird die Luft langsam wieder bis zum Erreichen
des Druckes abgelassen, bei dem das Blut gerade wieder durch die
Schlagader fließen kann.
Diese Druckwellen kann der Arzt mit seinem Stethoskop an der Ellenbeuge als lautes Klopfen hören. Das Manometer zeigt in dem Moment, in dem die Klopfgeräusche auftreten und das Blut also gerade wieder in den Unterarm gelangt, den oberen oder systolischen Wert des Blutdrucks an.
Die Luft wird weiter abgelassen, bis das Blut auch mit dem niedrigsten Druck wieder in den Unterarm fließen kann. Das laute Klopfen im Stethoskop verschwindet wieder. In diesem Moment wird der untere oder diastolische Wert des Blutdrucks auf dem Manometer angezeigt.
Ziehen Sie Bilanz: Was treibt Ihren
Blutdruck
in die Höhe? Ist es der berufliche Stress, das Übergewicht,
Bewegungsmangel, das Rauchen? Was können und was wollen Sie ändern?
Gehen Sie Schritt für Schritt an eine Änderung Ihres Lebensstils heran.
Ihr Blutdruck wird es Ihnen danken –
und Ihre Aussicht auf ein langes gesundes Leben steigt immens.