Der aus Java stammende Kubebenpfeffer (Piper cubeba) ist Heilpflanze des Jahres 2016. Bis zum 17. Jahrhundert wurde er als Gewürz und Heilmittel auch in Europa geschätzt. Durch den Siegeszug des «echten» schwarzen Pfeffers Piper nigrum gerieten die Kubeben in Vergessenheit – völlig zu Unrecht.
Claudia Rawer • Andrea Pauli • Tino Richter 3.16
Obwohl die Früchte des in Südostasien heimischen Kletterstrauchs hierzulande meist nur als selten verwendetes Gewürz bekannt sind, ist die harndesinfizierende und krampflösende Wirkung doch beachtlich. Zudem lindert Kubebe Kopfschmerzen und Schwindel.
Fernsehkoch Alfons Schuhbeck beschreibt die Geschmacksentfaltung als zunächst scharf über bitter bis zu einem «anhaltenden Eukalyptus- oder Kampferaroma ». Mit Kubebe gewürzt bekommen Salate, Fisch, Meeresfrüchte, Lamm sowie Reisgerichte eine frische Note.
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Verwendung: Frisch gemahlen in Salaten, Getreidegerichten, Gemüseragouts, zu kräftigen Fleischgerichten; in Gewürzmischungen (Ras el-Hanout).
Meinung der Redaktion: Feines Gewürz, verleiht eine frische Note. Vielseitig verwendbar, aber wohl doch mehr Küchenspezialität als Heilmittel. Trotzdem ausprobieren: ein kulinarisches Erlebnis!
Bekannte Eigenschaften: Antioxidativ.
Anwendungsgebiete/Heileigenschaften: Kubebenpfeffer wird seit der Antike als schleimlösendes Heilmittel bei Atemwegsbeschwerden und Bronchitis genutzt. Auch bei entzündlichen und bakteriellen Erkrankungen der Harnwege wird er eingesetzt; die enthaltenen Harzsäuren sollen eine antiseptische Wirkung ausüben. Kubeben werden weitere Wirkungen zugeschrieben, u. a. als Aphrodisiakum, wie so oft bei begehrten Gewürzen. Belege für diese Eigenschaften gibt es jedoch nicht.
Einschränkungen: In großen Mengen reizend und wahrscheinlich die Oxidation fördernd (Food & Chemical Toxicology). Bei Einnahme großer Mengen können Symptome wie die Reizung von Harnwegen, Magenschmerzen oder Erbrechen auftreten.
Tipp: Öfters, aber wohldosiert verwenden!
Kümmel: Arzneipflanze des Jahres 2016:
Die Arzneipflanze des Jahres ist der Kümmel (Carum carvi). Die Früchte dieser heimischen Wiesenpflanze enthalten wie viele andere Doldenblütler ätherisches Öl. Aus ihnen wird durch Wasserdampfdestillation das Kümmelöl (Carvi aetheroleum) gewonnen, das z.B. bei Verdauungsbeschwerden und auch beim Reizdarmsyndrom eingesetzt werden kann. Kümmel wirkt zudem appetitanregend, krampflösend und antimikrobiell.