So wie bestimmte Bakterien, Viren und Pilze unsere Gesundheit angreifen können, kann die unkontrollierte Produktion von sogenannten freien Radikalen unserer Gesundheit schaden. Während der letzten Jahre haben Wissenschaftler entdeckt, dass freie Radikale eine wichtige Rolle bei vielen Krankheiten und im Alterungsprozess spielen.
Man hat auch herausgefunden, dass eine Gruppe von Nährstoffen, die sogenannten Antioxidantien helfen können, uns vor Schäden durch freie Radikale zu schützen.
Indem wir atmen und Sauerstoff aufnehmen, setzen wir uns ständig der Gefahr vor Schädigungen durch freie Radikale aus. Mit Hilfe von Antioxidantien schützt sich der Körper, da diese mit den freien Radikalen eine Verbindung eingehen. Auf diese Weise werden die freien Radikale neutralisiert, zu stabilen, nicht schädlichen Stoffwechselprodukten umgeformt und so die Zellschädigung verhindert.
Die wichtigsten in Nahrungsmitteln vorkommenden
Antioxidantien sind u. a.:
In Samen und Fruchtschalen findet man eine Vielzahl von bekannten (aber auch von noch unbekannten) Antioxidantien. Deshalb ist es wichtig, dass wir wenn möglich das ganze Getreidekorn, den ungeschälten Apfel und die ganze Weintrauben essen. Nur so können wir das Optimum aus dem, was uns die Natur anbietet, auch für unsere Gesunderhaltung nutzen.
Wenn die Nahrung reich an frischen Früchten und Gemüsen, Vollkornprodukten, Nüssen und Samen ist, kann eine ausgewogene Zufuhr von Antioxidantien erreicht werden. Einige Lebensmittel erhalten ausserdem hochkrarätige Antioxidantien, die gegen oxidativen Stress von Bedeutung sein können.
Sauerstoff als eine der Grundvoraussetzungen für jegliches Leben auf der Erde hat sowohl positive als auch negative Eigenschaften. Einerseits ist Sauerstoff im Stoffwechsel für die Gewinnung von Energie unentbehrlich, andererseits können einige sauerstoffreiche Verbindungen im Körper aber auch zerstörerisch wirken, indem sie Körperstrukturen wie Zellmembranen oder Erbinformationen angreifen. Diese aggressiven Sauerstoffverbindungen werden freie Radikale genannt. Aufgrund ihrer Instabilität reagieren sie sehr leicht mit anderen Atomen oder Verbindungen und übertragen auf diese Weise ihre Instabilität. Dadurch können leicht Kettenreaktionen ausgelöst werden, so dass aus einem einzigen freien Radikal zahlreiche neue Radikale entstehen. Beispielsweise werden diese sichtbar, wenn die Schnittstelle eines angeschnittenen Apfels braun wird. Eine solche sauerstoffabhängige Kettenreaktion wird Oxidation genannt. Die Hautalterung beispielsweise wird ebenfalls auf solche Oxidationsprozesse zurückgeführt.
Anthocyane (engl. Antocyanine, von griech. anthos =
Blüte, Blume, kyáneos = dunkelblau) sind wasserlösliche
Pflanzenfarbstoffe, die in nahezu allen höheren Pflanzen vorkommen und
den Blüten und Früchten die rote, violette, blaue oder blauschwarze
Färbung geben. Sie gehören zu den Flavon-änlichen Stoffen, den
Flavonoiden. Die Anthocyane werden zu den sekundären Pflanzenstoffen
gezählt. Anthocyane fangen freie Radikale in den Zellen ab und sind an
Energie-Übertragungsprozessen beteiligt. Anthocyane haben eine hohe
antientzündliche und antioxidative Wirkung und sind in dieser Hinsicht
sogar dem Vitamin C und dem Vitamin E überlegen.
Sie
werden den Sekundären Pflanzenstoffen zugerechnet und kommen in
unterschiedlicher Konzentration in fast allen Obst- und Gemüsesorten
vor.
Bioflavonoide aus z. B. Sanddornbeeren, Zitronen, Orangen, Holunderbeeren und Hagebutten sind starke Antioxidantien.
Sie
tragen zum Schutz vor den sog. «freien Radikalen» (aggressive
Sauerstoffverbindungen) bei und bewahren u.a. Vitamin C vor Oxidation.
Sie gelten daher als „natürliche Vitaminsparer“ oder
„Vitaminverstärker“. Ausserdem haben Bioflavonoide die Fähigkeit, die
Ausschüttung von Histamin (eine vermehrte Freisetzung von Histamin kann
allergische Reaktionen auslösen) im Körper zu hemmen – sie gelten als
natürliche Antihistaminika.
Carotinoide
gehören zur Gruppe der Sekundären Pflanzenstoffe und gelten als
wichtige Antioxidantien mit Immun- und Zellschutz. Sie sind in der Natur
weit verbreitete Pigmente und verleihen den Pflanzen und ebenso manchen
Tieren, wie z. B. dem Lachs, die intensiven Farben.
Das bekannteste Carotinoid ist Beta-Carotin (z. B. aus Karotten), aber auch Alpha-Carotin, Beta-Kryptoxynthin, Lutein, Zeaxanthin und Lycopin gehören zur Gruppe der Carotinoide.
Zu den wichtigsten Aufgaben von
Carotinoiden im menschlichen Körper gehört, dass sie freie Radikale
binden können. Diese aggressiven Sauerstoffverbindungen werden aus der
Umwelt aufgenommen oder bilden sich im Stoffwechsel. Kommen sie
übermäßig vor, können Zellen massiv geschädigt werden.
Außerdem ist das
bekannteste Carotinoid «Beta-Carotin» die wichtigste Vorstufe von
Vitamin A in Lebensmitteln, welches u. a. bedeutend für die Bildung von Haut, Schleimhäuten, Knorpelgewebe und den Sehvorgang ist.
Lutein ist ein gelb-oranges Xanthophyll und neben dem ß-Carotin ein weit verbreites Carotinoid. Xanthophylle
sind in grünen Pflanzen (Laubfärbung) zu finden, z. B in Eidotter oder
Getreide. Lutein und Zeaxanthin verleihen Obst und Gemüse wie Paprika,
Mais, Orangen oder Melonen ihre typischen leuchtenden Farben. Lutein
ist vor allem im Spinat und in Kohlsorten enthalten. Es kann die Augen
vor schädlichen Einflüssen schützen und so degenerativen Prozessen
vorbeugen.
Unter Körper kann Lutein nicht selbst bilden, sondern muss
es über die Nahrung aufnehmen. Lutein beeinflusst vor allem den
Wasserhaushalt und die Funktionen der Zellmenbranen (Zellwände). Hohe
Mengen von Lutein (und Zeaxanthin) sind in der Makula (gelber Fleck)der
Retina (Netzhaut) enthalten. Dies ist der Ort des schärfsten Sehens. Mit
zunehmenden Alter können sich hier degenerative Prozesse entwickeln.
Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine der wichtigsten Ursachen
für den Sehverlust im Alter. Sie wird auf die jahrzehntelange
Entwicklung von Licht und Sauerstoff zurückgeführt, was die Vorkommen
freier Radikale erhöhen kann. Lutein (und Zeaxanthin) wirkt ähnlich wie
ein Filter, es schützt die Makula vor schädlichen Lichteinwirkungen
(UV-Licht). Es trägt ausserdem dazu bei, freie Radikale im Augenbereich
abzubauen.
Oligomere Procyanidine (OPC) gehören zur Gruppe der Polyphenole. Sie sind die farblose Vorstufe der sog. Anthocyanidine, die als Pflanzenfarbstoffe für die leuchtenden Farben von vielen Beeren, Obst und Gemüse sorgen.
Sie haben ein besonders hohes Schutzpotential. Z. B. enthalten Traubenkerne rund 33% der Wirkstoffe – insbesondere die spezifische OPC-Form, das Procyanidin B2-3‘-0-gallat – das als das bisher stärkste OPC gilt. Als stärkste bekannte Antioxidantien haben die OPC vielfältige Wirkungen im Organismus. Sie wirken vor allem auf das kardiovaskuläre System, verbessern die Blutzirkulation, schützen die Gefäße und halten sie elastisch.