Diesen Namen soll der griechische Arzt Dioskurides der Königskerze (Verbascum) verliehen haben. Er wusste wohl, warum: Die Pflanze wird seit altersher gegen eine ganze Reihe von Beschwerden eingesetzt, zum Beispiel bei Hautproblemen, zur Behandlung von Wunden oder gegen Blasen- und Nierenbeschwerden. Am effektivsten jedoch erweist sich die majestätische Königskerze bei Katarrhen der oberen Atemwege. Die Blüten enthalten Schleimstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Saponine und Iridoide sowie Trauben- und Fruchtzucker. Die Iridoide wirken entzündungshemmend, die Schleimstoffe lindern den Reiz und bilden eine Art Schutzfilm auf den geplagten Schleimhäuten.
Auch hier spielt
vielleicht die Süße eine Rolle: Die Blüten enthalten relativ viel
Zucker, was Königskerzentee auch bei Kindern beliebt macht. Auch Honig und
Königskerze passen gut zusammen: Die «Flamme gegen Husten» ist bei
Bienen als Futterpflanze sehr begehrt.
Wenn ein trockener Reizhusten als offensichtlicher Begleiter einer banalen Erkältung auftritt, lässt er sich auch gut mit Eibisch behandeln. Dieser Meinung ist beispielsweise Prof. Harald Morr, der Vorsitzende der deutschen Lungenstiftung.
Eibisch (Althaea officinalis) gehört zu den Malvengewächsen, die in den Blüten, Blättern und besonders in den Wurzeln ebenfalls Schleimstoffe enthalten. Diese Polysaccharide (Mehrfachzucker) heften sich an die Schleimhäute in Mund, Rachen und Hals und beruhigen sie. So wirkt Eibisch der Reizung und Entzündung entgegen, dämpft den Reizhusten und lindert Heiserkeit.
Schon im frühen Mittelalter wurden kandierte Stücke der Eibischwurzel als Mittel gegen Erkältungen eingesetzt. Später stellten Konditoren aus den klebrigen, zuckerhaltigen Wurzeln eine Süssigkeit her, in Deutschland Mäusespeck, in Frankreich «pâte de guimauve» genannt – und heute vor allem in den USA als «Marshmallow» überaus beliebt. Die heute industriell produzierten, quietschbunten Schaumzucker-Hütchen helfen allerdings nicht gegen Husten! Auch der Eibisch ist übrigens eine wertvolle Bienenfutterpflanze.