Jod ist ein natürlich vorkommendes Spurenelement, das für die Gesundheit von Tier und Mensch lebensnotwendig ist. Es dient dem körpereigenen Aufbau der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Diese Hormone steuern viele Prozesse im Körper wie Wachstum, Knochenbildung, Entwicklung des Gehirns sowie den Energiestoffwechsel.
Unser Körper benötigt eine ausreichende und regelmäßige Jodaufnahme mit der Nahrung, damit die Schilddrüse ihre lebenswichtigen Hormone Thyroxin und Trijodthyronin bilden kann. Diese Hormone regeln den gesamten Stoffwechsel und Grundumsatz. Besonders in der Wachstumsphase ist eine normale Schilddrüsenfunktion wichtig für eine altersentsprechende körperliche und geistige Entwicklung.
Jodmangel in der Ernährung führt auf Dauer zu einem Jodmangelkropf (Struma) und kann bei Kindern wegen der Unterversorgung mit Schilddrüsenhormonen eine Minderung der intellektuellen Fähigkeiten bewirken.
Bei normaler Funktion ist die Schilddrüse an ihrer Lage unterhalb des Kehlkopfs von außen nicht sichtbar. Für eine Vergrößerung der Schilddrüse (Struma) ist Jodmangel die häufigste Ursache, es bildet sich ein Kropf. Das Wachstum ist eine Anpassungsreaktion der Schilddrüse auf den Jodmangel; sie versucht dadurch, das wenige vorhandene Jod optimal zu nutzen und die Hormonproduktion möglichst auf normaler Höhe zu halten (euthyreote Struma). Wird der Jodmangel durch zusätzliche Jodzufuhr ausgeglichen, bildet sich die Struma wieder zurück. Ein großer Kropf kann zu Heiserkeit, Atem- und Schluckbeschwerden führen.
Der Kropf macht zunächst in der Regel noch keine Beschwerden, gelegentlich ein lokales Druck- oder Engegefühl und leichte Schluckbeschwerden. Sie kann jedoch bei stärkerem Wachstum so zunehmen, dass sie als «dicker Hals» richtig in Erscheinung tritt. Dann werden eventuell auch Knoten tastbar. Der Kropf kann die Luft- und Speiseröhre einengen und zu Atem- und stärkeren Schluckbeschwerden sowie Heiserkeit führen und auch auf die Halsvenen drücken. In solchen Fällen hilft nur noch eine Operation.
Entsteht durch extremen Jodmangel auch eine Unterversorgung an Schilddrüsenhormon (Hypothyresoe, Hypo = zu niedrig, thyreo = Schilddrüse), macht sich das beim Erwachsenen zunächst an einer Störung des Wohlbefindens, Antriebsschwäche, Konzentrationsschwäche und andauerndem Frieren bemerkbar, ein länger andauernder Hormonmangel bewirkt außerdem: Gewichtszunahme, blasse und trockene Haut, struppige Haare, gestörte Verdauung, körperliche und geistige Müdigkeit, Schlafstörungen und Depressionen bis hin zu Unfruchtbarkeit von Mann und Frau.
Hauptlieferanten von Jod sind Seefische und Meerestiere. Sie sollten aus diesem Grund regelmäßig, etwa zwei bis drei Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Leider ist festzustellen, dass der Fischverzehr im Norden wie im Süden abnimmt. Im Süßwasserfisch ist kaum Jod enthalten.
Deshalb kann es – nach Rücksprache mit dem Arzt – sinnvoll sein die tägliche Ernährung mit natürlichem Jod zu ergänzen. Die Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt folgende Tagesmengen an Jod:
Alter | Menge in µg |
Säuglinge: 0 bis unter 4 Monate* | 40 |
Kinder: 1 bis unter 4 Jahre | 100 |
Jugendliche und Erwachsene: 15 bis unter 51 Jahre | 200 |
Schwangere* | 230 |
Stillende* | 260 |